Gestaltung einer Website

Hinweise

Der Erfolg einer Webpräsenz wächst mit den Erfahrungen der Betreiber und den Resonanzen der Besucher. Ein optimaler Auftritt mit allen Modulen, Designelementen, Bedienerführungen und Konstruktionsprinzipien ist ohne Erfahrung und ohne Plan nur schwer umsetzbar. Der gewünschte Erfolg und das Wachstum der Besucher stellen sich natürlich als Reaktion auf veränderte Potenziale und als Ergebnis von Lerneffekten ein. Das Internet selbst wächst dynamisch in seinen Nutzungsmöglichkeiten und auf der Webpräsenz werden Ideen nach den ersten Ergebnissen und Erfahrungen mithilfe eines Konstruktionsprinzips umgesetzt. Flexibilität ist existentiell für eine erfolgsversprechende Strategie, um zukünftige Entwicklungen und Änderungen in den Anforderungen, aufgrund der Schnelllebigkeit des Internets, aufnehmen zu können.

Davon betroffen sind ebenfalls gestalterische Faktoren einer Webpräsenz. Eine gute Präsenz zeigt, was der Besucher erwartet und vermeidet Ärgernisse, die ihn vertreiben oder sogar ein negatives Image entstehen lassen. Do’s und Don’ts finden Sie im Folgenden. Eine einfache und schnörkellose durchzuführende Mission, eine Zielgruppe vor Augen und Konstruktionslinien, die genügend Raum für zukünftige Weiterentwicklungen lassen, sind konsistente Prinzipien, die zum Erfolg führen.

Box-Modell statt Frames

Entwickler nutzen gerne Frames (Rahmen) um Websites zu unterteilen, da man Inhalte innerhalb dieser Teilbereiche unabhängig voneinander darstellen kann. Aus der Anfangszeit der Web-Programmierung hat sich diese Technik bis heute noch immer auf Websites gehalten. Allerdings bringt sie einige Nachteile mit sich, die den Einsatz von Frames nicht empfehlenswert machen und ist bereits seit geraumer Zeit veraltet.

Jeder Frame hat eine eigene URL, das bedeutet, dass der Weg über Suchmaschinen oftmals in einer Sackgasse endet und die Herkunft der angezeigten Seite nicht sichtbar ist. Wird Ihre Website beispielsweise nicht über die Startseite aufgerufen, fehlen unter Umständen Inhalte, nämlich die des übergeordneten Frames. Ebenso können Frames weder über alle Browser angezeigt werden, noch können sie Unterseiten verlinken. Seiten mit Frames besitzen außerdem eine längere Ladezeit, was die Anwendung endgültig benutzerunfreundlich gestaltet.

Webgestaltung über das Box-Modell ist die aktuellste und einfachste Variante. Dabei handelt es sich um die Gestaltung von Kästchen. Jede Website besteht aus einer Vielzahl von kleinen, rechteckigen Kästchen, auch Container oder Box genannt, die individuell gestaltet werden können. Sie dienen als Basis der Positionierung und Darstellung aller Elemente. Um jede Content-Box, beispielsweise ein Text oder eine Abbildung, bilden sich weitere Boxen: Die Paddingbox, die Borderbox, sowie die Marginbox, die für den Innenabstand, den Rahmen, sowie den äußeren Randabstand zuständig sind. Jede dieser Boxen kann nach Belieben horizontal und vertikal ausgerichtet werden. Nähere Informationen zum Box-Modell finden Sie auch bei selfhtml.org.

Die richtige Seitenlänge

Bei der Bestimmung der Seitenlänge, scheinen sich selbst Experten nicht einig zu sein. Eine allgemeingültige Vorgabe zur Bestimmung der Seitenlänge besteht folglich nicht. Prinzipiell stellt sich die Frage, ob der User sich durch scrollen über die Seite auf und ab bewegt, oder ob er sich durch kurze Informationsblöcke auf mehreren Seiten vor- und rückwärtsblättert.

Die folgenden Beispiele zeigen zwei unterschiedliche Anwendungen der Seitenlänge. Weiterhin finden Sie dort viele gute Tipps von Experten, mit denen Sie Ihre Websites aufwerten und für den Besucher verbessern können.

Die Amerikaner neigen eher zu langen Seiten, durch die man scrollt. Sie haben zwar jeweils zwischendurch einen „go back“ Button, der wieder an den Anfang der Seite führt. Insgesamt  jedoch steht auf den Seiten viel Text  in kleiner Schrift. Ein typisches Beispiel ist ein sehr bekanntes und erfolgreiches Unternehmen, wie Bruce Clay.

Auf deutschen Seiten wird das oft anders gehandhabt. Die Seiten sind ungefähr so groß wie der Bildschirm und man navigiert unten jeweils vor oder zurück. Auch hier ein typisches Beispiel eines ausgewiesenen Experten: http://tinyurl.com/l5kpn

Die Entscheidung liegt also bei Ihnen. Kurze Seiten laden schneller und sind spezialisiert. Man braucht nur die Seite selbst zu finden, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Da der Besucher aber durch die einzelnen Seiten der Präsenz navigieren muss, gehen mit jedem Wechsel auch wieder einige Interessenten verloren. Bei langen Seiten sucht man die genaue Position auf dem Schirm und muss dem Interessenten Seitenanker als Hilfen anbieten. In dem Fall hat jede Seite ein kurzes Inhaltsverzeichnis. Eine Führung durch den Text scheint flüssiger und ohne Umblättern möglich.

Aus didaktischen Gründen bieten sich kurze Seiten an, weil der Besucher sich besser zurechtfindet und über eine gestaffelte Menüstruktur schneller zu den gesuchten Inhalten findet. In jedem Fall hilft am oberen Rand eine kurze Inhaltsübersicht. Surfer bevorzugen es, wenn das Wichtigste der Seite schon auf den ersten Blick zu sehen ist. Mit einem Kompromiss kann man beide Vorteile kombinieren, wenn man eine Kurzversion auf Seitenlänge stutzt und die weitergehenden oder ausführlichen Inhalte zum Download anbietet. Viel druckbaren Text bietet man „am Stück“ an.

Prägnant statt überladen

Die Devise einer erfolgreichen Webpräsenz lautet: Weniger ist mehr. Eine überschaubare Präsenz mit erkennbarem Fokus und nur dem Nötigen im Vordergrund, wird gut besucht und zieht weitere Nutzer an, wenn ihre Corporate Identity eindeutig und für den User ansprechend

ist. Wie auch in einer realen Konversation, entscheidet auch bei der Website der erste Eindruck über eine positive oder negative Meinungsbildung des Users. Prägnanz ist wichtig. Vermeiden Sie somit überladenen Inhalt Ihrer Seite und entscheiden Sie bewusst, was wichtig ist und was erst mit dem zweiten Klick näher erläutert werden muss. Der Zuwachs der Besucher ist Ihnen dadurch sicher.

Zurückhaltung mit Werbung

Werbung im Vordergrund verdrängt nicht nur die Information, sondern ebenso die Aufmerksamkeit des Users und die Interessenten selber. Eine harmlosere Variante stellen Google-Anzeigen dar, die schon erscheinen bevor der Text beginnt. Sehr penetrant und wenig einladend sind hingegen Pop-up Fenster, die sich über die Seitennavigation legen. Untersuchungen haben ergeben, dass Besucher weder geduldig warten, bis das Bild von selbst verschwindet, noch die Möglichkeit suchen, das Fenster zu schließen. Die meisten User verlassen hingegen die Präsenz.

Wichtig ist also, wenn Sie Werbung auf Ihrer Webpräsenz nutzen, stellen Sie sie in den Hintergrund, wo sie klein genug ist, um nicht vom Wesentlichen abzulenken, und dennoch auffällig genug, um nicht unerwähnt zu bleiben.

Bevorzugt das aktuelle Fenster verwenden

Einige Informationen zum Öffnen von Links, Verweisen und Fenstern: Öffnet sich bei jeder Verlinkung auf der eigenen Webpräsenz ein neues Fenster, so ist das ärgerlich und mühsam, weil es im Browser mehr Platz einnimmt, als notwendig. Zusätzlich und nachhaltig störend wird es empfunden, wenn das neue Fenster auch noch in einem eigenen Format geöffnet wird, das der Browser in das Profil übernimmt. Dann wird die veränderte Fenstergröße sogar mit jeder neuen Sitzung als Standard angezeigt, was ebenfalls lästig und zeitraubend ist.

Ebenso nehmen Sie dem Besucher der Seite die Möglichkeit, selbst über das Öffnen des Links, im aktuellen oder in einem neuen Fenster, zu bestimmen. Der Besucher bevorzugt es jedoch, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Andererseits fühlt er sich entmündigt und verlässt aus Ärger die Präsenz.

Erwartungen auch erfüllen

Mit dem Web-Auftritt sollen die Erwartungen der Suchenden erfüllt werden. Dieser Anspruch wird auch durch das Relevanz-Prinzip gefordert. Wiederholte Verstöße gegen das Relevanz-Prinzip verjagen die Surfer. Hält eine Seite nicht, was die Beschreibung verspricht, erinnert der Besucher sich meist nachhaltig daran – allerdings negativ. Hyperlinks, die hinter Java-Script verborgen sind oder auf Partnerprogramme lenken, laufen massiv gegen das Relevanz-Prinzip. Das gleiche gilt für falsche Beschriftungen von Bildern oder anderen Downloads und selbstverständlich auch für tote Links.

Interaktion ermöglichen

Das Web ist interaktiv. Auf Ihrer Website sollten somit ansprechende und einfache Möglichkeiten der Interaktion zur Kontaktaufnahme angeboten werden. Lassen Sie Personalisierungen zu und animieren Sie den Besucher zur Interaktion. So erhalten Sie ein Feedback, mit dem Sie Ihre Webpräsenz und die Kommunikation zum Interessenten verbessern. Geben Sie sich zu erkennen, Sie werden mit positiver Resonanz und Aufmerksamkeit belohnt.

Mit der Verbesserung der Bandbreite steigen die Möglichkeiten, die Texte mit Audio- oder Videosequenzen zu unterstützen. Zu Beginn und zum Test der Akzeptanz ist eine einfache Audio-Einspielung zu empfehlen. Sie wird einfach auf den Server eines Dienstleisters geladen und dann in die Website eingebunden. Der Besucher spult dann bei Bedarf die Sequenz ab. Praktisch identisch ist die Vorgehensweise für eine Videoeinspielung. Diese Variante sorgt für eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Besucher.

Weitere Beachtung wird mithilfe eines eingebauten Avatars gewonnen. Nach Belieben lässt dieser sich zusammenstellen und kann sogar beliebige Texte vortragen. Solch eine Figur ist sicher ein gelungener Gimmick, aber es sei ausdrücklich davor gewarnt, den Bogen nicht zu überspannen. Die Zielgruppe im Business-Bereich für solche Spielereien ist klein und man muss ausgiebig prüfen, ob diese Realisierung zur eigenen Corporate Identity passt. Mit anderen Worten, ob das Integritätsprinzip gewahrt bleibt. Mit den Einspielungen wollen Sie den Besucher auf einer Seite halten, damit er möglichst konzentriert Ihren Ausführungen folgt. Das ist ein sehr enger Fokus.

Mit einer anderen Variante führen Sie den Besucher herum und schicken ihn von einer Seite zur anderen, damit er möglichst viel von Ihrer Präsenz kennen lernt. Versuchen Sie aber nicht, zu viele verschiedene Themen, Dienste oder Produkte auf eine Seite zu bekommen. Das setzt die Relevanz herab und vermittelt das Image eines Kramladens.

Das folgende Beispiel zeigt die Webpräsenz eines großen und bedeutenden Unternehmens. Die Seite beachtet das Integritätsprinzip und verstärkt das bekannte Image aus allen Medien. Der Besucher fühlt sich empfangen und kann sich leicht orientieren.