Kommunikation im Internet

Das Sender-Empfänger-Modell

Das Sender-Empfänger-Modell besteht aus drei Instanzen: Dem Sender, dem Empfänger und der Nachricht, welche übermittelt werden soll. Dabei kann jeder Nutzer als Sender, wie auch als Empfänger kommunizieren.

Die modernen Formen der Datenübermittlung erzwingen eine Erweiterung des Sender-Empfänger-Modells, wie man es von Shannon/Weaver kennt. Grund dafür ist, dass sich die Online-Kommunikation nicht mehr nur einseitig abspielt, also von einem Sender zu vielen Empfängern (one-to-many), sondern dass nun die Rede von einer many-to-many-Kommunikation die Rede ist. In Online-Medien heben sich somit die Grenzen zwischen Sender und Empfänger, in diesem Fall Anbieter und Kunde, auf. Durch die Erweiterung des Modells ist eine interaktive Kommunikation möglich, die einem Unternehmen ermöglicht, auf direktem Wege an den neuen Kunden heranzutreten, diesem wiederrum die Möglichkeit verschafft, ein direktes Feedback an den Anbieter abzugeben.

Wenden wir im Folgenden die Erweiterung der Sender-Empfänger-Kommunikation zur Veranschaulichung an. Der Sender, hier der Anbieter, verpackt einzelne Daten und Informationen in eine Nachricht und versendet sie via Internet an eine Vielzahl von Empfängern. Der Empfänger, hier der Kunde, erhält die Nachricht, interpretiert sie vor dem Hintergrund seines Weltbildes und versteht im Idealfall das, was der Absender zu übermitteln versucht. Auf diese Weise kommunizieren Sender und Empfänger miteinander.

Wichtig beim Versenden einer Nachricht ist die Kenntnis über Erwartung und Aufnahmefähigkeit des Rezipienten. Sie ist entscheidend für das Gelingen einer Kommunikation. Trifft man die Fähigkeiten oder die Erwartungen des Empfängers nicht, kann auch kein technisch perfekter, optimal codierter Datenstrom in eine gelungene Kommunikation münden. Das Resultat der Kommunikation lautet: Man versteht sich nicht.

Das Medium trägt sicherlich dazu bei, ob eine Kommunikation zu dem gewünschten Ergebnis führt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Abgleich der Erwartungen auf beiden Seiten. Die korrekte Absendung der Daten und das Bereitstellen von genügend Wissen sind lediglich eine notwendige Bedingung. Die hinreichende Bedingung ist erfüllt, wenn der Empfänger die Daten des Absenders auch „versteht“. Erst dann stellt sich Erfolg ein!

Komposition der Kommunikation

Online-Kommunikation lässt sich sehr anschaulich mit Hilfe einer Triade aus den Instanzen Information, Transaktion und Interaktion beschreiben. Dabei stellt sich die Frage, in welcher Komposition, also in welchem Verhältnis, die Instanzen miteinander interagieren.

Eine allgemeingültige Antwort lässt sich auf diese Frage nicht definieren. In Abhängigkeit zur Intention der gesendeten Nachricht, kann das Ziel immer ein Anderes sein. In jedem Fall dient die Webpräsenz eines Unternehmens zur Informationsgewinnung für den potenziellen Kunden, zur Interaktion mit Geschäftspartnern und ebenso zur Transaktion, also dem Verkauf von Produkten. Die Gewichtung ist abhängig vom Angebot, den Zielen, der Zielgruppe und der Corporate Identity, für die es jedoch keine optimale Zusammenstellung gibt.